Blutprobe zur Rindergrippe-Diagnostik

Heute geht unsere Rindergrippe-Serie weiter. Diesmal zur Diagnostik per Blutprobe.

Im Labor ist für gewöhnlich die Bestimmung von Antikörpern gegen BRSV, Parainfluenza 3 und Mykoplasmen möglich. Aber ist so eine Untersuchung auch sinnvoll? Nein.

Der Antikörpernachweis sagt nur aus, dass das Rind Kontakt zu dem Erreger hatte, aber sagt nichts darüber aus, ob es daran zum Zeitpunkt der Blutprobe erkrankt ist. Wann der Erregerkontakt war kann man nicht sagen. Es dauert ja auch einige Zeit bis der Organismus die Antikörper gebildet hat. Sprich ein akut krankes Rind hat nicht unbedingt Antikörper. Deshalb kann man gepaarte Serumproben mit zwei bis vier Wochen Abstand machen und gucken ob der Antikörpertiter (also wie viele Antikörper es gibt) steigt. Dann weiß man aber halt erst hinterher warum das Rind krank war oder woran es gestorben sein könnte.

Um zu sehen, ob ein Rind geimpft wurde, ist der Antikörpernachweis leider auch nicht geeignet. Denn fast 80 % der Rinder in Deutschland haben Antikörper gegen die typischen Viren des Rindergrippekomplex|es. Einen Markerimpfstoff bei dem man zwischen Impfantikörper|n und Antikörpern des Feldvirus|es unterscheiden kann gibt es für Rindergrippe-Erreger nicht.

Bei Nasentupfern und der Lungenspülprobe, die wir euch schon vorgestellt haben, kann man zudem auch diverse Bakterien nachweisen und ein Antibiogramm machen.

Eine Sache kann man aber doch sinnvoll im Blutserum untersuchen. Nämlich BHV1-Antikörper, was auch IBR genannt wird und Teil des Rindergrippekomplexes ist. Hier müssen die Tierhalter aber ohnehin regelmäßig ihren Bestand drauf untersuchen lassen und somit kann man dieses Virus in der Regel als Ursache ausschließen.