Nasentupfer für die Diagnostik von Atemwegserkrankungen beim Rind sind länger als man so denkt. Nämlich 60 cm! Warum ist das wichtig? Der Abstrich zur Diagnostik sollte zwar von den Schleimhäuten der oberen Atemwege genommen werden, aber um die Erreger zu erreichen muss man in den hinteren Teil der Nase und die ist beim Rind ziemlich lang. Ebenso wichtig ist die Auswahl des passenden Tieres. Für eine sinnvolle Diagnostik braucht ein frisch erkranktes, unbehandeltes Tier, das die für den Bestand klassischen Symptome zeigt. Dann wird dieses Tier klinisch untersucht und durch einen Helfer fixiert. Jetzt wird der Naseneingang gereinigt und desinfiziert und daran anschließend der Tupfer in die Nase eingeführt (bis zum Nasengrund/Siebbein) und ein wenig hin und her bewegt und gedreht. Der Tupfer kann nach der Beprobung ein leicht rötlichen Schimmer haben. Das ist wichtig für den Virusnachweis, da dieser nur aus Zellmaterial gelingt. Die Anzucht von Bakterien erfolgt meist aus dem Nasenschleim.
Wofür ist es wichtig zu wissen, welche Erreger beteiligt sind?
Zum einen ist es für die Behandlung kranker Tiere relevant, damit zum Beispiel ein zum Resistenztest passendes Antibiotikum ausgewählt werden kann. Zum anderen ist die Diagnostik wichtig für die Entwicklung von Impfkonzepten auf Bestandsebene und nicht zu vergessen sind wir im Gegensatz zur Humanmedzin rechtlich zu einem gewissen Maß an Diagnostik verpflichtet.
Also für alle, die sich beim Coronatest anstellen, seid froh, dass die nicht den Tupfer vom Tierarzt haben.
Oft werden wir gefragt woher wir die Tupfer bekommen. Wir nutzen Eydam Tupfersystem lang (unbezahlte Werbung), keine Ahnung ob es noch andere gibt.