Lungenspülprobe beim Rind: transtracheale Lavage

Heute haben wir Diagnostik von Atemwegserkrankungen Teil 2. Dabei beschäftigen wir uns mit der Lungenspülprobe (transtracheale Lavage [TTL]). Zunächst wird die Einstichstelle mit Rasieren, Waschen und Desinfizieren vorbereitet. Dann wird zwischen zwei Luftröhrenspangen mit einer Art Braunüle ein Zugang gelegt, an den das Kathetersystem angeschlossen werden kann. Der Katheter wird dann steril eingeführt und bis in die Lunge vorgeschoben. Dabei ist es vor allem wichtig, dass er dabei nicht abknickt, da das die Flüssigkeitsäule unterbrechen könnte. Jetzt wird als Spülflüssigkeit isotonische Kochsalzlösung eingebracht. Dabei wird die Spritze mit der Spülflüssigkeit wieder aufgezogen bevor sie ganz leer ist. So ist die Menge der rückgewonnenen Flüssigkeit höher. Das ist nämlich ohnehin nicht besonders viel.
Wichtig ist, dass die Spülflüssigkeit nicht zuviel Blut enthält, sonst wird es schwierig sie auszuwerten.

Waschen der Einstichstelle
Rasieren der Einstichstelle
Desinfektion der Einstichstelle
Fixierung der Luftröhre und Einstich zwischen zwei Trachealspangen
Umbiegen und vorschieben
Entfernen des Mandrin
Einführen und Vorschieben des Katheters
Einbringen von Spülflüssigkeit
Rückgewinnung der Spülflüssigkeit
Umfüllen in Serumröhrchen
Ziehen des Katheters
Je mehr Blut enthalten ist, desto schlechter ist die Probe für das Labor geeignet…

Das, was hier beschrieben wurde, ist die sogenannte blinde Lungenspülung, da ohne Sichtkontrolle gearbeitet wird. Wichtig ist, dass das Tier sehr gut fixiert wird. Der Nachteil dieser Diagnostikmethode ist der relative hohe Aufwand und die größere Belastung für das Tier im Vergleich zum Nasentupfer.