Milchfieber bei der Kuh: Ursachen & Stadien

Die Kuh auf dem Bild hat etwas, das häufig als Milchfieber bezeichnet wird. Dabei ist die Bezeichnung irreführend, denn eins hat die Kuh auf jeden Fall nicht und das ist Fieber. Tatsächlich habe diese Damen meistens Untertemperatur. Was hat sie also wirklich? Calciummangel oder auf schlau hypocalcämische Gebärparese. Kommt aber Beides auf dasselbe raus: Die Kuh liegt fest. Warum?
Um die Kalbung herum beginnt die Kuh Milch zu produzieren. Dabei steigt der Calciumbedarf um ein Vielfaches. Der Anteil des Calciums, der der Kuh im Körper schnell zur Verfügung steht, liegt gerade mal bei 0,3 %. Der Rest liegt im Knochen eingelagert und kommt so schnell nicht raus. Bis der hormonelle Regulation des Calciumstoffwechsels sich angepasst hat, können 48 Stunden oder mehr vergehen. Je älter die Kuh wird, umso schwieriger wird diese Anpassung.

Man unterscheidet 3 Stadien der Hypocalcämie:

Im ersten Stadium sieht man häufig Nachgeburtsverhaltungen, herabgesetzt Pansenmotorik und manchmal geringgradige Muskelzuckungen. Im zweiten Stadium können die Kühe zu Beginn noch Stehen, machen aber ein schläfrigen Eindruck. Der Herzschlag ist häufig sehr pochend und es findet kein Kot- bzw. Urinabsatz mehr statt. Gegen Ende des zweiten Stadiums zeigen die Tiere dann eine sogenannte autoauskultatorische Haltung. Das bedeutet, dass sie mit an die Brust eingeschlagenen Kopf liegen. So als würden sie sich selbst abhören. Im dritten Stadium liegen die Kühe dann flach in Seitenlage, fühlen sich deutlich kalt an und werden komatös. Spätestens dann wird es auch höchste Zeit für eine Behandlung, sonst ist es auch möglich an Calciummangel zu sterben. Auch hier gilt wie immer: Je früher, je besser.