„Du bist doch Tierarzt“ ist ein gerne gewählter Einstieg in ein Gespräch über Gott und die Welt. Denn: Wenn ein Tierarzt zugegen ist, dann braucht man Wikipedia nicht. Ein Tierarzt kennt sich natürlich mit allen Tierarten aus.
Auf dem Bild seht ihr eine Rattenschwanzlarve. Die zaubert der Landwirt hervor, nach dem klassischen Gesprächseinstieg. Praktisch, wenn er nicht der erste war, der einem das skurrile Lebewesen gezeigt hat. Dann konnte man schon googeln. Diese Larven kommen öfters mal in Gülle vor, sie leben nämlich in verschmutzten Wasserstellen die viele organische Stoffe enthalten. Oft sind solche Gewässer sehr sauerstoffarm, deswegen haben diese Larven den langen Schwanz, das ist ein Atemrohr. Irgendwann kriechen die Larven zur Verpuppung an Land, dann werden sie entdeckt.
Nach dem Schlupf hat man irgendeine Schwebfliege, meistens eine Mistbiene (Eristalis tenax). Die sehen einer Honigbiene ähnlich. Manchmal auch eine Glänzende Faulschlammschwebfliege (Eristalinus aeneus). Die gute Nachricht: beide stechen nicht. Ihre Larven sehen nur ekelhaft aus.
Wenn es zu viele werden: Güllekanäle leeren und Larvizid (Larvenbekämpfungsmittel) ausbringen.
Fun-Fact: die können beim Menschen rektale Myiasis auslösen, also auch in unser aller Darm leben. Soll unangenehm sein, merkt man dann schon.