Tränkwasser-Versorgung bei Kälbern, Fressern und Mastbullen

Was ist das wichtigste und gleichzeitig billigste Futtermittel für alle Tiere? Richtig, Wasser! Auch für Rinder ist Tränkwasser absolut lebensnotwendig. Hinweise auf Wassermangel können eine zurückgehende Futteraufnahme und Unruhe sein.

Rinder trinken pro Kilogramm Trockensubstanz die sie fressen 4-5 Liter Wasser. Je nach Rind kommen da 40-100 Liter Wasser pro Tag zusammen.

Heute wollen wir uns auf die Wasserversorgung von Kälbern, Fressern und Mastbullen konzentrieren. Dort kommen noch relativ häufig Nippeltränken zum Einsatz. Auf dem Foto seht ihr eine Kombination mit einer Schalentränke bei Fressern.

Die Durchflussrate von Nippeltränken sollte 3-4 Liter pro Minute betragen. Kann man ganz einfach rausfinden: Ein Gefäß mit 1 Liter unter die Tränke halten und 15 Sekunden laufen lassen. Läuft es über sind es mehr als 4 L/Min., sind zwischen 750 und 1000 ml im Gefäß, so passt es. Rinder sind Saugtrinker, daher trinken sie am liebsten aus offenen Wasserflächen. Bei Schalentränken ist eine Durchflussrate von 8-12 L/Min zu empfehlen.

Das Tier-Tränkeplatz-Verhältnis sollte 8 zu 1 betragen.

Insbesondere bei Kälbern ist es wichtig, dass die Tränke von den Tieren erreicht werden kann. Ein Tränkenippel einen halben Meter über den Köpfen nützt den Tieren nichts. Ideal sind daher bei wachsenden Kälbern höhenverstellbare Tränken.

Nach der Kälberhaltungsverordnung hat jedes über zwei Wochen alte Kalb das Recht auf ständigen Zugang zu Wasser in ausreichender Menge und Qualität. Sinnvoll ist es schon vorher (Durchfall, Sommer etc.).

Welche Ansprüche hat das Rind an Wasser? Ganz wichtig, es muss schmackhaft sein! Die Analyse ist einfach, man probiert das Wasser selbst. Wenn es nicht schmeckt, dann trinken Rinder weniger davon. Zudem muss es eine gute hygienische Qualität haben und geringe Sulfatgehalte (sonst kann beides zu Durchfall führen). Der Eisengehalt des Wassers ist zum einen für die Schmackhaftigkeit entscheidet, zum anderen kann bei zu viel Eisen auch so manches Ventil schnell „zurosten“. Hohe Mangan-Gehalte führen auch zu einem schlechteren Geschmack. Hohe Kalzium-Gehalte sorgen für schnell zusitzende Tränkeventile