Hygiene in der Wasserleitung

Manchmal hat man unerklärliche Gesundheitsprobleme im Stall. Da lohnt es sich nicht nur auf die Tiere sondern auch auf andere Sachen zu schauen.

Sauberkeit im Stall ist wichtig. Das gilt auch für die Wasserleitung|en. Darin bildet sich oft ein Biofilm. Das klingt nicht so schlimm, früher hat man dazu aber Schmodder gesagt. Um dem Schmodder auf den Grund zu gehen ist die Beprobung der Wasserleitung nötig. Dazu stellt man als erstes das Wasser ab. Anschließend wird der Tränkenippel bzw. das Tränkebecken entfernt. Dann läuft erstmal noch das in der Leitung stehende Wasser aus. Anschließend führt man entweder mit ruhiger Hand den Tupfer in die Leitung oder desinfiziert erstmal die Umgebung. Man möchte ja wissen was in der Leitung ist und nicht was auf der Leitung ist. In der Leitung wird der Tupfer ein paar mal gedreht und die Wände entlang geführt. Man wählt einen Nippel möglichst nah an der Wasseruhr, einen möglichst weit weg und einen in der Mitte. Wichtig ist nah am Nipoel zu beproben und nicht irgendwo die Leitung zu öffnen. Die Besiedlung der Leitung startet nämlich am Nippel und nicht am Wasserwerk.

Für den Transport wird der Tupfer in ein Medium gesteckt, zum Beispiel Amiesmedium. Das Labor sollte auf die Untersuchung von Wasserproben spezialisiert sein, dann können die auch Leitungstupfer. Meistens sind das Labore die auch das Trinkwasser kontrollieren und Lebensmittel untersuchen. Die Differenzierung der Bakterien sollte mittels MALDI-TOF passieren. In so Wasserleitungen findet man nämlich die verrücktesten Dinge, mit der Bunten Reihe kommt man nicht weit.

Wenn man also in der Leitung etwas findet ist es zu empfehlen diese irgendwie sauber zu bekommen. Da ist ein Tierarzt aber am Ende. Dafür gibt es Tränkwasserhygieniker. Die können zum Beispiel eine Chlordioxid-Dosieranlage einbauen oder eine Anlage die per Ultraschall die Leitungen reinigt.