Lungenspülprobe beim Rind: transnasale Lavage (TNL)

Wie ihr schon wisst, sind wir große Fans der Rindergrippe und von Diagnostik. Heute kombinieren wir beides. Neben dem Nasentupfer haben wir euch auch die transtracheale Lavage (TTL) schon vorgestellt, beides findet ihr in unserem Guide zur Rindergrippe. Heute machen wir eine transnasale Lavage (TNL).

Bei TTL und TNL handelt es sich beides um sogenannte Lungenspülproben. Der Aufwand für die Probengewinnung ist größer, vorteilhaft ist jedoch, dass man die Probe aus dem unterem Atemtrakt gewinnt. Standardmäßig setzen wir vor allem auf Nasentupfer. Sind die Ergebnisse daraus nicht zufriedenstellend wird eine Spülprobe durchgeführt.

Unsere Methoden erfolgen jeweils blind. Daher ist nicht klar, ob es sich um eine Lungenspülung aus den Bronchien (sogenannte brochoalveoläre Lavage [BAL]) oder eine Spülung der tiefen Luftröhre (an der Aufgabelung [Bifurkation], also eine Trachealspülprobe) handelt.

Wird die Spülung durch die Nase vorgenommen, so ist der Aufwand etwas geringer, aber es besteht die Gefahr der Kontamination der Probe mit Erregern aus dem oberen Atemtrakt. Zudem wird weniger Material benötigt. Das Rind wird für die Probennahme fixiert, die Nase und der Naseneingang gründlich desinfiziert.

Zur Probennahme benötigt man einen etwa einen Meter langen Polytetrafluorethylen-Schlauch. Ein Ende wird leicht abgeknickt, in das andere Ende wird eine Kanüle mit Luer-Anschluss gesteckt. Nun wird der Kopf des Tieres angehoben und der Schlauch mit dem abgenickten Ende in den unteren Nasengang eingeführt. Die Abknickung zeigt dabei nach unten. Der Schlauch wird bis zum Kehlkopf vorgeschoben und es folgt der schwierige Teil. Durch leichtes vor- und zurückziehen wird versucht in die Luftröhre zu kommen. Ist man richtig, so hustet das Rind und man merkt die hubbelige Struktur der Luftröhre beim weiteren vorschieben. Der Schlauch wird nun bis in die Aufzweigung der Luftröhre (Bifurcatio trachae) geschoben. Dann wird sterile NaCl-Lösung mit einer Spritze durch den Schlauch eingebracht und mit der Spritze wieder zurückgewonnen. Das ganze Volumen bekommt man nicht wieder, aber der Körper resorbiert den Rest. Anschließend wird der Schlauch wieder gezogen.

benötigte Utensilien
Schlauch in die desinfizierte Nase einführen
Spülflüssigkeit einbringen
Spülflüssigkeit zurückgewinnen
zurückgewonnene Spülflüssigkeit
Versand an das Labor in einem Serumröhrchen