Labordiagnostik von Rindergrippe: was kreuzt man an?

Nachdem wir uns in der letzten Zeit ja viel damit beschäftigt haben, wie die Diagnostik der Atemwegserkrankungen am Tier abläuft, klären wir heute was man mit den gewonnenen Proben macht. Die Antwort ist einfach: Ins Labor schicken. Aber was kreuzt man an? Die üblichen Verdächtigen sind BRSV, PI3, Mycoplasmen, Bovines Herpes Virus Typ 1, Histophilus somni, Chlamydien, Influenza D, Mannheimia haemolytica, Pasteurella ssp. und Klebsiella pneumoniae. Die drei letztgenannten werden in der klassischen Bakterienkultur untersucht und bei einem Nachweis auch ein Resistenztest erstellt wird. Der Rest der oben genannten Erreger lässt sich am besten in der Realtime PCR untersuchen. Die Polymerase-Chain-Reaction verlässt sich dabei nicht auf das Wachstum der Erreger, wie es bei den Bakterien der Fall ist, da diese Erreger nur sehr schwer anzuzüchten sind. Bei dieser Labormethode wird die DNA der Erreger in der Probe nachgewiesen. Dabei ist die Erstellung eines Resistenztests nicht möglich. Dafür wird der CT-Wert auf dem Untersuchungsergebnis angegeben. Dieser Wert ist ein Maßstab für die Erregerkonzentration in der Probe. Dabei gilt: Ein niedriger Wert bedeutet eine hohe Konzentration.
Jede Laboruntersuchung muss aber in Berücksichtigung des klinischen Bildes stattfinden, daher variiert das, was man angekreuzt immer ein bisschen.