Wenn ein Fresser durch eine erschwerte Atmung auffällt liegt der Verdacht einer Lungenentzündung nahe. Es schadet meistens nicht, wenn man so ein Tier untersucht. Teil der Untersuchung sollte immer das Abhören des Kehlkopfes sein. Dann fällt einem nämlich auf, dass hier keine Lungenentzündung, sondern eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) das Problem ist. Das Geräusch des verengten Kehlkopfes erschwert es erheblich die Lunge abzuhören, ganz sicher kann man sich also oft nicht sein, dass nicht zusätzlich eine Bronchopneumonie vorliegt.
Es kommt zu einer Kehlkopfentzündung bei einer mechanischen Verletzung oder als Folge von Infektionen des Atmungstraktes. Durch den Husten werden die Schleimhäute des Kehlkopfes gegeneinandergedrückt, die dadurch geschädigte Schleimhaut ermöglicht den Bakterien eine Besiedlung. Im Rahmen der Entzündung schwillt der Kehlkopf an, dies erschwert die Atmung und führt zu weiterer Belastung. Das Ganze wird von allein also immer schlimmer.
Die für die Kehlkopfentzündung verantwortlichen Bakterien sind oft Teil des Rindergrippekomplexes (Histophilus somni, Trueperella pyogenes, Pasteurellen), aber auch der Erreger der Nekrobazillose (Fusobacterium necrophorum) und Viren (z. B. bovines Herpesvirus Typ 1, Bösartiges Katarrhalfieber) können eine Kehlkopfentzündung auslösen.
Bei der Therapie kann man sich auf zurückliegende Ergebnisse von Nasentupfern beziehen. Hat man diese nicht, kann man Amoxicillin, Florfenicol oder Oxytetrazyklin probieren. Wichtig ist immer die Gabe von abschwellenden Medikamenten (z. B. Dexamethason) und Antihistaminika.
Theoretisch kann man bei einer therapieresistenten Laryngitis und/oder starker Atemnot eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) machen. Aber die Erfolgsquote ist nicht so gut, die Pflege des Tubus aufwändig und die Gefahr von Aspirationspneumonien durch eingeatmeten Staub und Schmutz groß. Bei nekrotischen Veränderungen des Kehlkopfes ist es im Rahmen der Operation zudem nötig den Kehlkopf zu eröffnen (Laryngotomie) und verändertes Gewebe herauszuschneiden.