Das Rind auf dem heutigen Bild hat einen kurzen Hals. Ob da Halswirbel fehlen, wissen wir nicht. Ein Röntgenbild haben wir nicht gemacht. Wirklich viele Infos konnten wir auch nicht zu dieser Missbildung finden. Es scheint diverse Begriffe für solche Kälber zu geben, die einem beim Googeln aber auch nicht helfen. Im großen Rosenberger, dem dicken Schinken mit allen Rinderkrankheiten, werden nur so ähnliche Fälle vorgestellt. Einmal sogenannte Bisonkälber, denen Brust- und Halswirbel fehlen. Zum anderen „Elchkälber“, bei denen die hintere Körperhälfte verkürzt ist. Unser Kalb hat aber nur einen Kurzhals. Der Rest des Kalbes ist normal entwickelt, zumindest von außen betrachtet. Es hat sich bis zu seiner Schlachtung gut entwickelt, den kurzen Hals aber zeitlebens behalten.
Viele Missbildungen bei Rindern sind nicht sofort tödlich. Wenn so ein Kalb geboren wird, kann ein züchtender Milchviehbetrieb damit aber nicht viel anfangen. Es steht ja immer die Gefahr im Raum, dass die Missbildung erblich ist. Daher werden solche Kälber selten auf dem Milchviehbetrieb behalten. In der Regel kommen solche Kälber in die Milchmast. Dort landen alle Kälber, die nicht gut für die Bullenmast geeignet sind, zum Beispiel männliche Kälber von milchbetonten Rassen (z. B. Holstein Frisian), aber auch Missbildungen, die keiner haben möchte.