Auf dem ersten Bild seht ihr schwarzen Kot (Meläna, Teerstuhl) von einem Kalb. Im direkten Vergleich dazu den normalen Kot von Milchmastkälbern.
Wie kommt es zu schwarzem Kot bei Kälbern?
Die Ursache ist in der Regel ein Labmagengeschwür, also eine Läsion der Magenschleimhaut. Dieses blutet in den Labmagen, das Blut wird verdaut und ändert dadurch seine Farbe von rot zu schwarz. Tritt das Blut erst weiter hinten im Verdauungstrack ein ist der Kot rot.
Die Ursachen für ein Labmagenulcus sind nicht ganz klar. Sicherlich spielt Stress eine Rolle, aber auch die Rohfaserversorgung und die Gabe von Schmerzmitteln. Eine wichtige Ursache ist vermutlich auch zu große Milchmahlzeiten. Schon eine einzige große Portion, wie sie vorm Kälberverkauf zur Gewichtserhöhung üblich ist kann es auslösen. Besonders anfällig ist Braunvieh.
Symptome
Die Kälber zeigen zunächst keine Symptome, erst wenn das Geschwür durchbricht und sich eine Bauchfellentzündung entwickelt. Möglich sind dann reduziertes Allgemeinbefinden, aufgezogener Bauch und reduzierte Futteraufnahme (zweites Bild). Die Schleimhäute werden bei länger anhaltendem Blutverlust aufgrund der einsetzenden Anämie weiß.
Therapie & Prophylaxe
Therapeutisch kann man nicht viel machen, außer den Protonenpumpen-Hemmer Omeprazol zu geben (0,5-1 mg/kg i.v./i.m.). Dies reduziert die Magensäureproduktion, hebt so den pH-Wert und schützt dadurch die Schleimhaut vor weiterer Verdauung. Die Wirksamkeit einer oralen Gabe (4 mg/kg) ist umstritten. Zudem gibt es derzeit keine für Rinder zugelassenen Präparate, sodass eine Umwidmung nötig ist.
Prophylaktisch kann man in den ersten drei Tagen nach dem Einstallen von Kälbern Futterkalk zur Aufnahme anbieten (max. 20g/Tier/Tag).
Differentialdiagnosen
Differentialdiagnosen für schwarzen Kot sind Invaginationen des Verdauungstraktes und Hemorrhagic Bowel Syndrom.