Wenn ein Kalb in die Milchmast eingestallt wird, dann muss man ihm das saufen erst einmal neu beibringen. Der Landwirt nennt das Antränken. Warum müssen die Kälber das neu lernen? Auf ihren Geburtsbetrieben sind Kälber für gewöhnlich mit einem Tränkeeimer gefüttert worden. Aus hygienischen Gründen werden diese aber in der Weißfleischmast nicht genutzt. Am Anfang in den Einzelboxen werden die Kälber aus Schalen einzeln getränkt. Später in der Gruppe die Kälber einer Bucht aus einem großen Trog. Trog und Schale kann man besser reinigen als das Nuckelventil eines Eimers.
Die Aufnahme von Milch aus einer Schale ist aber natürlich etwas ganz anderes als aus einem Nuckeleimer. Das müssen die Kälber erst lernen. Manche Kälber benötigen dazu zunächst auch einen Schwimmnuckel. Das ist ein Nuckel der auf der Milch schwimmt und so die Umgewöhnung erleichtert. Was natürlich bleibt ist, dass eine andere Körperhaltung bei der Schale nötig ist als am Nuckeleimer.
Nach ein paar Tagen lernen die meisten Kälber es ohne Nuckel zu trinken. Aber manche Kälber lernen es halt nicht. Diese werden nach der Phase in den Einzelbuchten in eine gemeinsame Bucht gestallt. Die Kälber sind dann Nuckelkälber und die Bucht nennt der Bauer Nucklerbucht. Dort bekommt dann jedes Kalb zu jeder Mahlzeit wieder einen Nuckel. Die Nuckler können nicht mit anderen Kälbern aus einem Trog trinken, weil die Aufnahme der Milch mit dem Nuckel länger dauert als ohne. Die Nuckler würden dann zu wenig Milch abbekommen.