Suizidrisiko von Tierärzten

Wir wissen, dass die Meisten uns aufgrund des stumpfen Humors und des fragwürdigen Musikgeschmacks schätzen. Aber heute ist es ernst. Wir müssen reden.

Und zwar darüber, dass Suizidrisiko je nach Studie in unserer Berufsgruppe vier- bis sechsmal höher ist als das der Allgemeinbevölkerung. Das sind Zahlen. Für uns und viele Kollegen steht aber dahinter, dass viele jemanden kennen, der sich das Leben genommen hat. Über die Gründe kann man viel spekulieren. In den Studien werden die Arbeitsbelastung, Stress, fehlendes Privatleben, Mangel an Wertschätzung sowie die Gewohnheit im Umgang mit Euthanasien genannt.
Was wollen wir jetzt damit sagen? Gar nicht so viel. Vielleicht manchmal dran denken, dass Tierärzte auch Menschen sind, die ein Privatleben haben und auch mal frei haben dürfen. Dass wir natürlich nicht umsonst arbeiten können. Und dass ein bisschen Wertschätzung und respektvoller Umgang miteinander noch nie geschadet haben.

Liebe Kollegen und die, die es werden wollen, man muss sich nicht mit allen Arbeitsbedingungen abfinden. Das hat nichts mit Schwäche zu tun. Es hilft, wenn man Leute zum Austauschen hat.

Wenn jemand Hilfe benötigt, weil die Gedanken um Suizid kreisen, wäre zum Beispiel die Telefonseelsorge (0800/1110111 oder 0800/1110222) eine erste Möglichkeit.