Impfungen dank Rindern

Impfstoffe und Kühe sind ganz eng miteinander verknüpft.

Der Begriff Vakzine geht auf das lateinische Vacca (Kuh oder Rind) zurück. Der Arzt Edward Jenner fand nämlich Ende des 18 Jahrhunderts heraus, dass Melkerinnen, die sich schon mal mit Kuhpocken infiziert hatten, sich nicht mehr an den für Menschen sehr gefährlichen Pocken ansteckten. Jenner entwickelte aus den Krusten der Kuhpocken den ersten funktionierenden Pockenimpfstoff gegen die Pockenerkrankung des Menschen. Daraus wurde eine Erfolgsgeschichte, die über die ersten Massenimpfungen unter Napoleons Soldaten, die von Bismarck eingeführte Impfpflicht und das WHO Programm 1980 zur Ausrottung der Pocken führte.

Kuhpocken werden durch das Orthopoxvirus bovis oder aktueller Cowpoxvirus hervorgerufen. Bei den betroffenen Tieren sieht man Hautveränderungen an Euter, Skrotum oder Maul. Das Virusreservoir sind häufig Nager. Im Unterschied dazu gibt es beim klassischen Menschenpockenvirus kein natürliches Reservoir. Das hat die Ausrottung überhauptmöglich gemacht.

Beim Rind sind Kuhpocken meldepflichtig, aber seit Jahren nicht mehr vorgekommen. In der letzten Zeit fanden die häufigsten Nachweise bei Katzen und Schmuseratten statt, die das Virus dann auch an Menschen übertrugen.

Edward Jenner hat nie ein Patent für den Impfstoff beantragt, um ihn möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen.