Autsch!
Wenn man sowas im Stall entdeckt, kriegt man erstmal einen kleinen Schreck. Es sieht dramatisch aus und ist schnell passiert, wenn im Stall irgendwo ein Nagel oder Blech raussteht.
Die nächste Frage die sich stellt ist, wie versorge ich jetzt das Ganze? Den Tierarzt anzurufen ist schon mal keine schlechte Idee.
Ist die Wunde frisch (also nicht älter als 4-6 Stunden) und sauber ist eine Wundnaht möglich. Man strebt also eine sogenannte „primäre Wundheilung“ ohne Gewebeverlust und minimaler Narbenbildung an.
Ist Gewebe verloren gegangen oder stehen die Wundränder stark unter Spannung kommt es zu „sekundärer Wundheilung“. Dabei bildet der Körper eine Ersatz-, sogenanntes Granulationsgewebe.
Das Rind auf den Bildern hatte Glück. Bild 1 zeigt den Ausgangszustand nach Verletzung. Nach Reinigung und leichter Auffrischung der Wundränder mittels Skalpell ist auf Bild 2 der Zustand nach Naht abgebildet. Das 3. Bild zeigt die Wunde 3 Wochen später. Durch Kontraktion beim Zusammenwachsen ist es zu einer leichten Wulstbildung gekommen. Die Lidfunktion konnte aber erhalten werden. Das Klassenziel ist also erreicht.
Bevor Fragen kommen: vor dem Nähen gab es eine Lokalänasthesie und Schmerzmittel, sowie eine systemische Antibiose.